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Entscheidungen treffen: Mit Achtsamkeit, Körperbewusstsein und Intuition den richtigen Weg finden

Aktualisiert: 26. Feb.


Eine Frau sitzt in Yogahaltung vor einem Bergsee

Du kennst das sicher: Entscheidungen prägen unser Leben – ob es sich um alltägliche Kleinigkeiten handelt oder um tiefgehende Wendepunkte. Sie fordern uns heraus, abzuwägen, zu reflektieren und schließlich zu handeln. Dabei verlassen wir uns oft auf unseren Verstand, wir entscheiden rein rational, eventuell erstellen wir noch eine Pro-und-Contra-Liste. Doch was wäre, wenn der Körper eine ebenso entscheidende Rolle spielt? Wie können Körperwahrnehmung und körperliche Reaktionen uns dabei helfen, bessere Entscheidungen zu treffen? Und was bedeutet der Begriff des Embodiment in diesem Zusammenhang?


Embodiment – Körper und Geist in Harmonie

Embodiment ist das Verständnis, dass unser Körper und unser Geist nicht getrennt voneinander existieren, sondern in enger Verbindung miteinander stehen. Der Körper ist nicht nur das „Gefäß“, das unseren Geist trägt – er beeinflusst aktiv, wie wir denken, fühlen und handeln. Bei Entscheidungen geht es daher nicht nur um den Kopf, sondern auch um den Körper. Unser Körper ist ein aktiver Begleiter auf dem Weg zu klaren, stimmigen Entscheidungen. Doch wie können wir dies im Alltag praktisch erkennen und umsetzen?


1. Der Körper als innerer Wegweiser

Hast du schon einmal das Gefühl gehabt, dass dein Körper dir schneller als dein Verstand eine Antwort gibt? Besonders in stressigen oder unklaren Momenten spüren wir es oft: Ein mulmiges Gefühl im Bauch, ein Anziehen der Schultern oder ein schneller werdender Herzschlag. Diese körperlichen Reaktionen sind keine bloßen Begleiterscheinungen – sie sind wertvolle Hinweise darauf, wie sich eine Entscheidung für uns anfühlt. Sie sind Signale des Körpers, die uns helfen, die Qualität einer Entscheidung zu erkennen. Wenn sich eine Wahl nicht richtig anfühlt, melden sich der Körper und weist uns darauf hin – etwa durch das Gefühl von Enge oder einem Druckgefühl im Brustkorb. Umgekehrt gibt es Entscheidungen, die sich „richtig anfühlen“ – vielleicht durch eine sanfte Erleichterung, eine aufrechte Haltung oder einen tiefen, ruhigen Atem.


2. Achtsamkeit – ein Schlüssel zur Klarheit

Achtsamkeit ist ein wirkungsvolles Mittel, um uns mit unseren inneren Empfindungen und körperlichen Reaktionen zu verbinden. In den Momenten der Entscheidungsfindung kann uns Achtsamkeit helfen, den Geist zu beruhigen und unseren Körper besser wahrzunehmen. Achtsamkeit bedeutet, sich ohne Wertung auf den gegenwärtigen Moment einzulassen und die eigenen Gefühle und Empfindungen wahrzunehmen.

Nehmen wir ein Beispiel: Du stehst vor der Entscheidung, ein neues Jobangebot anzunehmen. Du fühlst dich hin- und hergerissen – einerseits ist die Position verlockend, andererseits bleibt ein Gefühl der Unsicherheit. Anstatt nur eine klassische Pro- und Contra-Liste zu erstellen, könntest du einen Moment der Stille einlegen. Setze dich aufrecht hin, atme tief durch und spüre in deinen Körper hinein. Welche Stellen spürst du als angespannt? Gibt es Bereiche, die sich unangenehm anfühlen? Oder nimmst du auch Momente der Leichtigkeit wahr, die dir zeigen, dass diese Entscheidung möglicherweise im Einklang mit deinen Wünschen steht?


3. Intuition und Körperwahrnehmung – eine tiefe Verbindung

Das, was wir oft als „Bauchgefühl“ bezeichnen, ist eng mit unserem Körperbewusstsein und unserer Intuition verbunden. Dieser Instinkt entsteht durch die Summe unserer unbewussten Erfahrungen. Der Körper speichert vergangene Erlebnisse und ist in der Lage, Muster zu erkennen, die uns bewusst oft verborgen bleiben. Wenn wir Entscheidungen treffen, die unserem inneren Gefühl entsprechen, spüren wir das körperlich: Wir fühlen uns aufrechter, unser Atem wird gleichmäßiger, und wir erleben ein Gefühl von Leichtigkeit.

Umgekehrt spüren wir häufig, wenn eine Entscheidung sich nicht richtig anfühlt, also eigentlich nicht wirklich zu uns passt. Wir verspannen uns, die Schultern ziehen sich hoch, der Atem wird flacher und es entsteht ein unangenehmes Gefühl von „etwas stimmt hier nicht“.

Diese „körperliche Intuition“ kann uns also wertvolle Hinweise darauf geben, ob eine Entscheidung authentisch und stimmig ist – oder ob wir uns vielleicht von äußeren Erwartungen oder Ängsten leiten lassen.


4. Bewegung – der Schlüssel zur Klarheit

Vielleicht hast du das auch schon erlebt. Du konntest keine Entscheidung treffen und gingst zum Sport oder Joggen. Und hinterher war plötzlich alles klar. Denn unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, wird nicht nur durch den Akt des Sitzens und Nachdenkens beeinflusst. Auch Bewegung spielt eine wichtige Rolle. So können beispielsweise bereits ein Spaziergang, Yoga oder leichte Dehnübungen uns dabei helfen, den Kopf freizubekommen und die Verbindung zu unserem Körper zu stärken.

Bewegung hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem, reduziert Stress und fördert die Kreativität. Gerade bei schwierigen Entscheidungen kann es hilfreich sein, sich eine Auszeit zu nehmen und durch Bewegung neue Perspektiven zu gewinnen.


5. Embodiment in den Entscheidungsprozess integrieren

Wie kannst du Embodiment nun konkret in deinen Entscheidungsprozess einfließen lassen? Hier sind einige praktische Ansätze:

  • Körperliche Achtsamkeit üben: Bevor du eine Entscheidung triffst, nimm dir einen Moment der Ruhe. Schließe die Augen, atme tief ein und aus und spüre in deinen Körper hinein. Wo nimmst du Spannungen wahr? Welche Körperbereiche sind entspannt? Dies kann dir helfen, die Entscheidung besser „in den Körper hineinzufühlen“.

  • Körperliche Reaktionen beobachten: Achte auf die körperlichen Signale, die beim Nachdenken über eine Entscheidung auftreten. Ein wohliges Kribbeln oder ein Gefühl von Leichtigkeit können Hinweise darauf sein, dass du auf dem richtigen Weg bist. Eine innere Enge oder ein unangenehmes Ziehen können dich darauf hinweisen, dass du möglicherweise noch nicht die richtige Wahl getroffen hast.

  • Bewegung als Teil des Entscheidungsprozesses: Wenn du an einem schwierigen Punkt stehst, versuche es mit Bewegung. Ein Spaziergang an der frischen Luft, Yoga oder einfach das Strecken und Dehnen des Körpers können helfen, den Kopf freizubekommen und den Entscheidungsprozess zu erleichtern.


Fazit: Mit Körper und Geist im Einklang entscheiden

Die Kunst, Entscheidungen zu treffen, ist nicht nur eine intellektuelle Herausforderung, sondern ein Prozess, der uns als ganzes Wesen betrifft – mit Körper, Geist und Intuition. Wenn wir lernen, unseren Körper als Wegweiser zu nutzen und die Signale unseres Körpers achtsam wahrzunehmen, können wir Entscheidungen treffen, die nicht nur rational, sondern auch auf einer tiefen, emotionalen und körperlichen Ebene stimmig sind.

Entscheidungen treffen heißt mehr, als nur zu denken – es ist ein fühlbarer Prozess. Wenn wir Körper und Geist in Einklang bringen, finden wir den Weg zu Entscheidungen, die uns wirklich entsprechen. Und manchmal ist es genau dieses innere Gefühl, das uns den Weg weist – wie ein stilles, aber kraftvolles „Ja“ oder „Nein“. Es ist eine einfache Weisheit, die in uns allen steckt.


Herzlichst

Andrea

 

 
 
 

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